Eine richtige Hautpflege ist entscheidend für eine gesunde und schöne Haut. Personen, die Medikamente gegen Hautprobleme wie Akne, Rosacea, Ekzeme oder Psoriasis verwenden, müssen besonders vorsichtig sein, wenn sie kosmetische Produkte kombinieren.
Eine falsche Kombination kann zu Folgendem führen:
- Reizungen
- Trockenheit
- Geschwächte Hautbarriere
- Verringerte Wirksamkeit der Behandlung
Die Apothekerin Ana Lovrinčević, Expertin für Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Kosmetik, erklärt, wie man Hautpflegeprodukte sicher mit medizinischen Behandlungen kombiniert, um die besten Ergebnisse ohne Nebenwirkungen zu erzielen.
Verschreibungspflichtige Hautpflege und ihre Anwendung
Verschreibungspflichtige Hautpflege umfasst Produkte und Medikamente, die Dermatologen zur Behandlung spezifischer Hautkrankheiten verschreiben.
Diese Produkte enthalten oft stärkere Wirkstoffe als frei verkäufliche Produkte und dringen tiefer in die Haut ein.
Die am häufigsten verschriebenen Medikamente für Hautkrankheiten
Für Akne: Benzoylperoxid, Retinoide (Tretinoin, Adapalen), Azelainsäure, Antibiotika (Clindamycin, Erythromycin) und Isotretinoin.
Für Rosacea: Metronidazol, Ivermectin, Azelainsäure und Brimonidin.
Für Ekzeme und Psoriasis: Kortikosteroid-Cremes, Tacrolimus und Pimecrolimus.
Bei der Anwendung dieser Medikamente ist es wichtig, die Hautpflegeroutine entsprechend anzupassen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Wie kombiniert man Kosmetik und Medikamente richtig?
Viele Hautmedikamente können Folgendes verursachen:
- Empfindlichkeit
- Trockenheit
- Reizungen
Daher ist es wichtig, sanfte und kompatible Hautpflegeprodukte zu wählen.
Benzoylperoxid und Retinol – nicht gleichzeitig verwenden
Benzoylperoxid ist ein starkes antibakterielles Mittel, das die Wirkung von Retinoiden wie Tretinoin reduzieren kann.
Zusätzlich kann die Kombination beider Inhaltsstoffe starke Reizungen verursachen.
Empfehlung: Benzoylperoxid morgens, Retinoide abends verwenden.
AHA-Säuren (Glykolsäure, Milchsäure) und Retinoide – mögliche Reizungen
Beide Inhaltsstoffe fördern die Exfoliation.
Die gleichzeitige Anwendung kann zu erhöhter Empfindlichkeit und Rötungen führen.
Empfehlung: AHA-Säuren an Tagen verwenden, an denen keine Retinoide genutzt werden.
Vitamin C und Retinol – mögliche Reizungen
Vitamin C ist ein starker Antioxidant, der morgens aufgetragen werden sollte, während Retinol für die Nacht empfohlen wird.
Azelainsäure – sicher, aber mit Vorsicht
Azelainsäure ist sanft und mit vielen Wirkstoffen kompatibel, kann aber bei einigen Menschen Empfindlichkeit verursachen.
Empfehlung: Langsam in die Routine einführen und nicht mit anderen Säuren kombinieren.
Hautbarriere und Feuchtigkeitspflege
Medikamente gegen Akne und Rosacea trocknen oft die Haut aus, daher ist Feuchtigkeitspflege essenziell.
Wählen Sie milde, parfumfreie Feuchtigkeitscremes mit Ceramiden, um die Hautbarriere zu stärken.
Tipps für eine sichere Anwendung
- Neue Produkte schrittweise einführen, um Hautreaktionen zu beobachten.
- 20–30 Minuten zwischen den Anwendungen aktiver Wirkstoffe warten.
- Starke Inhaltsstoffe nicht gleichzeitig verwenden (z. B. Retinol, AHA, Benzoylperoxid).
- Täglich Sonnenschutz mit hohem SPF verwenden.
Fazit
Die Kombination von Medikamenten und Hautpflege erfordert Vorsicht, aber mit der richtigen Strategie sind optimale Ergebnisse möglich.
Wichtige Punkte:
- Wirkstoffe richtig kombinieren
- Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgen
- Sonnenschutz nicht vergessen
Bei Unsicherheiten hilft eine Beratung durch einen Dermatologen oder Apotheker.
Ana Lovrinčević, Mag. pharm., hat an der Fakultät für Pharmazie und Biochemie in Zagreb ihren Abschluss gemacht. Sie arbeitet in einer öffentlichen Apotheke und ist die Autorin des Portals Farmaceut.hr.
Ihre Fachgebiete umfassen Krankheitsprävention, gesunde Lebensweise und Ernährung, Heilpflanzen, Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, Kosmetik und psychische Gesundheit.
Sie hat Erfahrung in Vorträgen, Präsentationen und dem Verfassen von Fachartikeln.